Der Liebe würdig

Namen, Foto: Anneka

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Ein Kind, dessen Eltern es der Liebe für würdig befinden, wird aus diesem Grunde möglicherweise Mabel genannt. Die englische Kurzform von Amabel leitet sich nämlich vom lateinischen amabilis ab, was „liebenswürdig“ bedeutet, wie das Duden Lexikon der Vornamen verrät.

Beziehungsrecht

Die Ehe schafft in einer Beziehung Recht und Gesetz. Denn tatsächlich geht das Wort auf das mittelhochdeutsche e, ewe zurück. Und das bedeutet eben „Recht, Gesetz“.

Kinder der Nacht

Eltern, die einen Hang zur Dunkelheit verspüren, sollten ihre Tochter vielleicht Leila oder auch Laila nennen. Der weibliche Vorname arabischen Ursprungs, das verrät uns das Duden-Lexikon der Vornamen, bedeutet „Dunkelheit, Nacht“.

Der Deckendecker

Sowohl decken, Dach als auch Ziegel gehen auf die indogermanische Wurzel [s]teg = „decken“ (die Form ist nicht nachgewiesen, lässt sich aber erschließen) zurück.

Ein Dachziegel ist demnach ein „das Deckende Deckende“, während ein Dachdecker das Deckende mit dem das Deckende Deckende deckt, weshalb man ihn auch einen „das Deckende mit dem Deckenden Deckender“ nennen könnte.

Nennen wir ihn kurz einen Deckendecker.

Kräftig bis mächtig

Valentin ist ein Name lateinischen Ursprungs, wie es das Duden Lexikon der Vornamen verrät. Er geht zurück auf den Namen Valentinus, der wiederum vom römischen Beinamen Valens abgeleitet ist. Dieser bedeutet „kräftig, stark, gesund, mächtig“.

Gar aus!

Seit dem 15. Jahrhundert kündigte man in Süddeutschlend mit dem Ruf „Gar aus!“ die Polizeistunde an. Das bedeutet „vollständig aus“ (vgl. das Essen ist gar) und wurde dann auch auf das Ende des Tages und den Glockenschlag, der dieses einläutete, übertragen.

Schließlich wurde es zum Ausdruck Garaus zusammengezogen. Wer also jemandem den Garaus macht, bereitet ihm sein vollständiges Ende.

Echte Kerle

Echte Kerle sind diejenigen, die den Namen Karl tragen. Oder zumindest sollten sie es einmal werden, wenn es nach ihren Eltern ginge.

Der Vorname stammt nämlich, so verrät es das Duden Lexikon der Vornamen, vom althochdeutschen kar[a]l „Mann, Ehemann“. Entsprechend das mittelniederdeutsche kerle „freier Mann nichtritterlichen Standes; grobschlächtiger Mann, Kerl“.

Ob die Karlas dieser Welt daher mit ihrer weiblichen Form des männlichen Vornamens zufrieden sind, mag ich nicht beurteilen.

Das Abenteuer vom Advent

Wie uns das Herkunftswörterbuch (Duden, Band 7) erläutert, stammt das Wort Abenteuer vom mittelhochdeutschen abentiure, aventiure in der Bedeutung „Begebenheit; Erlebnis, Wagnis“. Dieses wurde Ende des 12. Jahrhunderts aus dem gleichbedeutenden altfranzösischen aventure entlehnt. Dieses wiederum geht auf ein Wort zurück, das zum Wortfeld des lateinischen ad-venire „herankommen; sich ereignen“ gehört.

Und da haben wir sie auch schon, die Verbindung. Denn zu ad-venire gehört ebenso adventus „Ankunft“, von dem unverkennbar der Advent abstammt.

Job-Oldies: Kotzenmacher

Beinahe verwunderlich, dass dieser Begriff nicht längst in der Jugendsprache wiederbelebt wurde. Ursprünglich bezeichnete er aber einen ganz harmlosen Beruf.

Die Kotze (auch der Kotzen), die der Kotzenmacher herstellte, war eine grobe Wolldecke oder ein Überwurf. Das Wort ist verwandt mit dem niederdeutschen Kodder, das einen alten Lappen oder Lumpen bezeichnet. Außerdem mit der Kutte und mit englisch coat = Mantel.

Tatsächlich wird der Begriff Kotze in diesem Sinne noch immer verwendet, wie sich bei Wikipedia nachlesen lässt.

Der derbe Ausdruck für Erbrochenes hat sich übrigens wahrscheinlich aus dem spätmittelhochdeutschen koppen entwickelt, das so viel wie speien bedeutet, verrät das Duden-Herkunftswörterbuch. Er ist also mit dem hier gemeinten Begriff nicht näher verwandt.