Der Begreifler über Ehe in der Literatur

Der Begreifler, Foto: Stocksnapper

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Die meisten werden denken, ich mache einen Witz, wenn ich im Folgenden über den literaturwissenschaftlichen Begriff der Ehestandsliteratur schwadroniere. Daher belege ich das gleich mal:

Günther und Irmgard Schweikle (Hrsg.), Metzler-Literatur-Lexikon : Begriffe und Definitionen, Metzler, Stuttgart 1990:
„Sammelbez. für volkssprachl. Werke in Vers u. Prosa im Gefolge lat. geistl. Traktate, die u. a. von den Aufgaben und Pflichten in der Ehe handeln, gelegentl. mit satir. Unterton.“

Gero von Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1989:
„Form der Moralsatire in Vers oder Prosa z. Z. des Humanismus […]“

Besonders beliebt war diese Literaturform im 15. und 16. Jahrhundert. Zu den Hauptwerken zählen Albrecht von Eyb: „Ehebüchlein“ (1472), Markus von Weida: „Spiegel des ehlichen Ordens“ (1487) und Johann Fischart: „Philosophisches Ehezuchtbüchlein“ (1578).