Fragen aus dem Lektorat
6. Oktober 2013 15 Kommentare
Sollte das nicht „Hamster“ heißen? Wieso geht A hier nach B? Warum schreiben Sie hier so ausführlich? Wäre es nicht besser, hier in der Perspektive des Protagonisten zu bleiben?
Kennst du solche oder ähnliche Fragen aus dem Lektorat? Oder leitet deine Lektorin manchen Kommentar mit Formulierungen ein wie: Ich verstehe nicht, warum …“, „Hier wird mir nicht klar, weshalb …“, „Hab ich das übersehen, oder fehlt hier …“
Anstrengend, oder? Da hofft man auf Hilfe bei seinem Manuskript und dann muss man erst mal ellenlange E-Mails schreiben, in denen man der auf der Leitung stehenden Lektorin (die natürlich auch ich oder ein anderer männlicher Vertreter dieser Zunft sein kann) die Welt erklären muss.
Mein Tipp: Lass sie oder ihn dumm sterben. Tatsächlich handelt es sich ohnehin in den meisten Fällen um rhetorische Fragen und Floskeln, die dich nicht zu Erklärungen herausfordern sollen, die du ja dem Leser ohnehin schuldig bleiben müsstest, sondern die als höflicher Hinweis gemeint sind, dass da möglicherweise im Text etwas nicht stimmt oder nicht deutlich wird.
Hat dies auf ReBlog! Hier findet sich alles was mir gefällt. Über "Kategorie" wirds dann übersichtlich 🙂 rebloggt.
Oh ja, gerade habe ich auch solche Fragen erhalten … Ein wirklich guter Tipp. Ich werde keine „Erklärungsmail“ schreiben, sondern mich direkt dem Text zuwenden. Vielen Dank dafür!
🙂 Aber natürlich nur, wenn du nachvollziehen kannst, dass es am Text liegt.
Klar. Danke dir.
LG, Iris
Gern. 🙂
aber… sind DAS nicht genau die fragen, die man als hilfestellung braucht? für mich sind es die „warums“, die mir helfen, konsistenter und zielgerichteter zu schreiben. und die, aus denen ich am meisten gelernt habe. man muss ja nicht alles aufklären oder beantworten, aber mir hilft es dabei, mir selbst über den sinn/das motiv eines textes bzw. einer figur klarzuwerden.
und was könnte ein lektorat besseres leisten?
Eben, so ist das auch gemeint. Die Fragen sollen dazu dienen, mit ihnen den Text zu hinterfragen.
oh, gut, ich dachte nämlich schon, du wolltest diesen fragen ihre wichtigkeit absprechen – nach dem motto „der autor weiß es schon besser“. und da kann ich für mich nur sagen: nö, ich brauch da manchmal noch einen kleinen klaps auf den hinterkopf 😉
Hey, ich bin Lektor, meine Fragen sind extrem wichtig. 😉
DAS ist die richtige Einstellung! Genau so ist es.
🙂
Ich muss dir widersprechen denn ich bin der Meinung, dass eine enge Zusammenarbeit von Autor und Lektor der beste Weg zu einem hochwertigen Text ist. Erst durch den Dialog kann der eigentliche Sinn herausgearbeitet werden und eventuell werden hierbei Probleme im Text oder der Argumentationsstruktur deutlich, die sonst erst zu spät oder gar nicht erkannt worden wären. Außerdem halte ich es für eine Frage des Respekts, den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite und die sich die Zeit nehmen mir zu schreiben, auch zu antworten. Im Endeffekt dient es ja der Qualität meines Textes!
Völlig richtig. Und ich sehe da auch gar keinen Widerspruch zu meinem Artikel, der ja überspitzt und mit leiser Ironie formuliert ist. Es geht darin ja nicht darum, die Kommunikation zwischen Lektor und Autor zu unterbinden, sondern sie fruchtbarer zu gestalten und dem Missverständnis vorzubeugen, der Lektor frage einfach nur aus Neugier und/oder Unwissen.
Ein schöner und unterhaltsamer Bericht, danke dafür!
Danke!