Oldies: Ist Sonnenschein eingebildet?
6. Dezember 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Es ist alles eitel Sonnenschein.
Was bedeutet eitel eigentlich in diesem Zusammenhang? Der Sonnenschein ist ja wohl nicht eingebildet. Auch in anderen Beispielen scheint diese Bedeutung nicht zu passen:
Seine Belohnung war eitel Gold.
Auf der Party herrschte eitel Freude.
Das Adjektiv eitel entwickelte sich aus dem mittelhochdeutschen itel. Aus der damaligen Grundbedeutung „leer, ledig“ sind zwei Bedeutungsableitungen entstanden. Erstere ist die, die sich bis heute, wenn auch veraltend, in den obigen Beispielen erhalten hat: „nichts als, nur, unvermischt“. Wir könnten es heute also in etwa mit „pur“ übersetzen.
Der zweite Weg führte über „gehaltlos, nichtig“ (Es ist alles ganz eitel). Daraus entstand die heutige Hauptbedeutung „eingebildet, selbstgefällig“.
Übrigens bedeutet der Vorname ‚Eitelfriedrich‘, dass der bezeichnete Herr eben nur Friedrich heißt und keinen Doppelnamen (etwa Georg Friedrich) trägt.
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